Lang lebe der König – Kings Quest

Da ich in der letzten Zeit etwas mehr Freizeit hatte als eigentlich geplant und diese vor allem, dank Krankheit, Zuhause verbringen durfte. Wurde es mal wieder Zeit dem Kind im Manne etwas gutes zu tun. Auf Deutsch, ich hab die komplette Zeit mit kannenweise Tee zockend vor meinem PC verbracht. Gut ein paar sinnvolle Aktivitäten gab es nebenher schon noch, darum soll es allerdings hier an dieser Stelle nicht gehen.

Neben den üblichen Spielen mit denen ich mich so beschäftige, in denen es im wesentlichen darum geht irgendetwas auf möglichst kreative Art ins Jenseits zu befördern, bin in den letzten Tagen über ein Spiel gestolpert das sich davon dann doch deutlich abhebt. Kings Quest ist ein Spiel das mir bei einem besuch im örtlichen Müller zufällig in die Hände gefallen ist. Kaum hatte ich es in die Hand genommen schon flammten in mir Erinnerungen an die guten alten Zockerzeiten von früher auf. Wieviele Stunden ich an meinem alten C64 in Text- und Point&Click Adventures verbracht habe möchte ich aktuell lieber nicht wissen doch Spaß hatte ich damit allemal. Mein Interesse war also devinitiv geweckt und ich nahm das Spiel mit nach Hause. Zu diesem Zeitpunkt wahren meine Gefühle dem Spiel gegenüber eher gemischt, Zeichentrickgrafik und eine Altersfreigabe ab 6 Jahren sorgen bei mir unter normalen Umständen eher nicht zum Kaufreflex. Ich erwartete also nicht wirklich viel.

Kurz nach der Installation wurden meine Erwartungen ein weiteres mal gedrückt. Kings Quest ist ein Spiel das vom Hersteller in 5 Kapitel aufgeteilt wurde. Kapitel 1 war auf der Kaufdvd enthalten, die restlichen 4 gibt es dann nach und nach zum Download per Steam. Ich bin absolut kein Fan von solchen Spielaufteilungen was vor allem daran liegt das zwischen den Kapiteln meist locker ein paar Monate Wartezeit liegen, sofern das Spiel überhaupt fertiggestellt wird. Entweder man macht die einzelnen Teile entsprechend groß um sie am ende als eigenes Spiel auf den Markt zu werfen oder man vertreibt sowas als Erweiterung. Doch von vorne herein dem Käufer zu sagen „Ätsch du hast das zwar gekauft aber wir sind noch am Entwickeln, das Ergebnis bekommst du dann mal irgendwann“ finde ich irgendwie Doof. Soweit also zu meinen Vorüberlegungen.

Kings Quest war also installiert, ich mit ausreichend Getränken und Zigaretten versorgt also konnte der Kampf beginnen. Bereits in den ersten Minuten wurde mir klar das dieses Spiel wohl nicht mehr aus gemacht wird bevor ich am Ende angelangt bin. Man knobelt doch an der ein oder anderen Stelle ein wenig länger und die Dialoge haben durchaus ihren eigenen Witz. Das Spiel ist also auch für Erwachsene uneingeschränkt empfehlenswert, streckenweise zwar etwas langatmig und mit ordentlich Rennerei verbunden, gerade das macht allerdings auch den Reiz eines guten Adventures aus. Wenn es eben nicht darauf ankommt schnellstmöglich Dinge mit der Maus anzuklicken und wild auf die Tasten zu hämmern will man zumindest ein wenig Knobelspaß geboten bekommen. Davon bietet Kings Quest jede Menge, meist sind die Lösungen offensichtlich doch ab und an kam es vor das ich eine ganze Weile ziel und planlos durch die Spielwelt rannte ohne direkt zu wissen wo mein Weg mich jetzt als nächstes hinführt. Das Spiel ist zwar Meilenweit von der Drogenverzerten Logik guten alten Adventures entfernt (Zeitagenten, selbstmord durch Hamster und die ewige suche nach dem Kettensägenbenzin 😉 ) doch auch in Kings Quest wird mal eben ein Brot als Wagenrad missbraucht weil es zufälligerweise Rund ist.

Kommen wir aber einmal zur Story. In Kings Quest erzählt der in die Jahre gekommene König Graham von Daventry seinen Enkeln Geschichten aus seiner Jugend. Die einzelnen abgeschlossenen Geschichten stellen dann auch die Kapitel des Spiels dar. Im Spiel selbst schlüpft man in die Rolle des jungen Graham und darf die Geschichten unter Begleitung des Erzählers nachspielen.

In Kapitel 1 erzählt Graham die Geschichte wie er zum Ritter wurde. Wettkämpf, Konkurrenten die in den verschiedensten Disziplinen zu besiegen sind und natürlich ein Drache begleiten den Spieler durch das erste Kapitel. Schöne Story, ordentlich umgesetzt und auf jeden Fall einen Blick wert.

Kapitel 2 das ich gerade heute innerhalb von wenigen Stunden beendet habe handelt dann bereits von Graham auf dem Königsthron. Überfordert vom Alltag des königlichen Daseins macht sich Graham auf in sein Dörfchen um dort zusammen mit den 5 Dorfbewohnern von einer Horde Kobolde entführt zu werden. Neben der zu erwartenden Befreiungsaktion ist es Grahams Aufgabe die Dorfbewohner mit ausreichend Essen zu versorgen das sie die Gefangenschaft überstehen. Alle lebend durch die Gefangenschaft zu bekommen klingt an dieser Stelle leichter als es ist. Selbst im zweiten Anlauf ist es mir nicht gelungen alle Dorfbewohner mit ausreichend Nahrung zu versorgen.

Kapitel 2 ist leider deutlich kürzer als das erste und spielt in einem recht engen Bereich den man immer und immer wieder durchlaufen muss. Das bleibt dann aber auch das einzig negative das es zu Kings Quest bisher zu sagen gibt.

Kings Quest ist mit sicherheit kein Spiel das man immer und immer wieder spielt sondern eher eine schöne Entspannung für einen kalten Wintertag. Man schnappt sich eine Laptop, haut sich auf die Coutch und geniest die Geschichte.Ich kann Kings Quest nur empfehlen und sei es nur als kurzes Alternativprogramm zu den sonst üblichen Hack&Slay spielen die man sonst so auf seiner Festplatte beherbergt. Wer jetzt neugierig geworden ist findet Kings Quest auf Amazon oder direkt im Steam Shop. Fröhliches Zocken

Brechthold
Brechthold gehört zu dem Gründungsteam von Contempt-it . Nach ein paar Jahren der Abstinenz jetzt wieder zurück im Adminteam um ein wenig Ordnung zu schaffen. Zu seinen Lieblingsthemen gehören Honeypots, IDS-Systeme und Servermonitoring. Neben seiner Arbeit im Adminteam werkelt er noch an seinem Brechtblog

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