Seit dem 23. Dezember bin ich inzwischen, aufgrund eines kleinen defektes an meinem Auto, unfreiwilliger Fußgänger bzw. Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel. Warum ich meine Karre nicht einfach in die nächste Werkstatt bringe versuche ich hier einmal etwas näher zu erläutern.
Zunächst einmal zu einem der wichtigsten Punkte bei dem ganzen, ich bin bzw. war einmal KFZ-Mechaniker. Meine seltsamerweise noch vorhandene Berufehre lässt es irgendwie nicht zu das ich so etwas von einem Fremden erledigen lasse. Zum selber schrauben fehlt mir allerdings im Moment etwas die Zeit, vor allem weil ich nur ein relativ enges Zeitfenster Samstags zwischen 8 und 12 für die Reperatur nutzen könnte. Ganz nebenbei habe ich lang genug in verschiedenen Werkstätten gearbeitet um zu wissen das mein Autoschen in meinen Händen etwas besser aufgehoben ist als in der AW Massenabfertigung einer Werkstatt.
Ein weiterer Punkt ist mein Geiz, ich sehe irgendwie nicht ein 500-1000 Euro Arbeitslohn für etwas das ich selbst in 4-8 Stunden auf die Reihe bekomme abzudrücken.
Der 3te Punkt ist das mir inzwischen nach fast 2 Monaten des Lebens als Fußgänger auffällt das meine Kondition langsam wiederkehrt. Meine, dauerhaft aktive, Apple Health App verzeichnet einen signifikanten Anstieg meiner täglich zurückgelegten Kilometer von kaum der Rede wert auf inzwischen knappe 8 KM am Tag.
Als jemand der 90% seines Arbeitsalltags im Sitzen verbringt begrüße ich diese zusätzliche Aktivität. Die Transportzeit mit Bus und Bahn überbrücke ich aktuell mit meinem Kindle bzw. ein paar Podcasts.
Ein weiterer Vorteil der sich mir gerade eröffnet ist die saubere Trennung zwischen Beruf und Privat. Während ich früher oft in die Situation kam auch nach Stunden noch über irgendwelche beruflichen Themen nachzudenken, reicht heute der gemütliche Weg zur Straßenbahnhaltestelle um einen gewissen Abstand zwischen mich und meine Arbeit zu bekommen. Letzteres sehe ich neben der wiedergewonnenen Fitness als einen der absoluten Hauptvorteile.
Allerdings hat das ganze auch seine Nachteile. Wind,Wetter und die Bahn. Drei Naturgewalten die einem die Laune versauen können wie nichts anderes. Das Wetter im Moment lässt sich am besten mit dem Begriff ekelig beschreiben. So ganz nebenbei drückt es mir irgendwie auf die Laune wenn ich in meiner Freizeit kein ordendliches Tageslicht zu Gesicht bekomme. Die Bahn zeigt sich gewohnt zuverlässig und legt tägliche Verspätungen im Bereich zwischen 15-20 Minuten vor, die zeitlich dafür sorgen das ich meist meinen Nahverkehrsanschluß gerade noch davonfahren sehe. Aber man gewöhnt sich ja an alles.
Alles in allem gibt es also für mich im Moment recht gute Gründe im allgemeinen auf mein Auto zu verzichten bzw. es zukünftig etwas weniger zu benutzen. Ich kenne mich inzwischen selbst allerdings gut genug um zu wissen das sobald ich es wieder repariert habe Schluss ist mit der ganzen Bewegung. Schauen wir einmal wie lange ich die Reperatur noch vor mir her schieben kann 😉