Urlaubszeit, Zockerzeit

Nachdem mich die letzten Monate doch ein wenig mitgenommen haben wurde es pünktlich zu meinem Weihnachtsurlaub einmal Zeit sich wieder einer gepflegten Zockersession anzutun, nicht das ich nicht auch das ein oder andere mal an ein paar Servern gewerkelt hätte doch ein wenig Spaß und Spiel musste dann auch mal wieder sein. Die Kombination eines aktuellen Windows, einer brauchbaren Grafikkarte und URLAUB war dann doch eine sehr überzeugende Michung. Was zockt man denn als Brecht von heute so. Gehen wir einmal der Reihenfolge nach vor, zunächst war da der Grabbeltischfund im Media Markt, Hitman.

Der neueste Teil der Hitman Reihe

 

Ein relativ gelungenes Spiel, nach dem ersten durchzocken begann die Sammelleidenschaft um die einzelnen Level mit einer entsprechend hohen Wertung durch zu zocken und auch den letzten Gegenstand noch mindestens 1x gefunden zu haben. Der Auftragsmodus war dann zwar nett gedacht aber eher nervig Umgesetzt. Dem Spieler ist es möglich in den bereits enthaltenen Leveln eigene Ziele anzulegen, diese Aufträge dann Online zu stellen und sich mit anderen Spielern zu messen. Soweit der relativ brauchbare Teil. Die Aufträge nerven zwar nach kürzester Zeit relativ schnell, da man nach dem Game Mode die Level ernsthaft synchron sprechen kann. Nettes Feature währe hier noch Herausforderungen selbst editieren zu können, also bestimmte Kills mit bestimmten Gegenständen nach Unfällen aussehen lassen oder Ziel in einer gewissen Situation um die Ecke bringen. Beim nächsten mal dann eventuell. Was jetzt am Aufträge erstellen Modus besonders nervt sind die hier eingebauten DLC „Features“ einige der Waffen die man zum Eliminieren der Gegner einsetzen kann bzw. sollte sind leider nur gegen Cash erhältilich, ähnlich ist es auch mit manschen Kostümen. Man kann zwar die einzelnen Aufträge mit dem Equipment spielen um allerdings eigene damit zu erstellen muss der entsprechende Gegenstand freigeschaltet werden. Da sich die Anzahl der Gegenstände dann allerdings doch nur auf ein knappes Dutzend beschränkt und vor allem der Spielspaß in diesem Modus zumindest bei mir nicht mehr wirklich aufkam wurde es an dieser Stelle dann auch wieder sehr schnell öde. Hitman wird zumindest noch einige Tage auf diesem Rechner installiert bleiben für den Fall das ich meinem Drang jemanden auf Möglichst brutale Weise umzubringen mal wieder Nachgeben muss, einen Dauerspielspaß konnte mir Hitman dann allerdings doch nicht bieten.

Ich war also nach relativ kurzer Zeit wieder auf der Suche nach etwas in das ich meine überschüssige Zeit investieren konnte, was im Idealfall auch relativ wenig mit der Administration von Servern zu tun hatte. Nachdem ich vor einiger Zeit bereits über WoW gehetzt habe und wie schlimm es doch ist kam mir in einem Anfall von akuter Trunkenheit wohl die Idee das man sich das dann wohl auch einmal wieder anschauen könnte um ein wenig Zeit zu verbrennen.

World of Warcraft, man hasst es oder man liebt es. Meistens beides.

 

Nach 3 Jahren Abstinenz hatte ich mir also innerhalb von 5 Minuten bei Battle.net die letzte Erweiterung und ein Spielzeitabo geklickt und begann mit dem Download. Letzterer ging dann auch erstaunlich flott bzw. ich stellte fest das sich WoW schon ab ca. 4 GB Downloadgröße ordentlich spielen lässt. Von der Entscheidung mir das Grauen noch einmal anzusehen und dem start des Spiels dauerte es also nicht ganze eine Stunde (Ja,meine Internetanbindung ist aktuell extrem grottig, wird sich aber bei der nächsten Gelegenheit ändern). Nach dem einloggen stand da dann auch schon mein kleiner Schurke der jetzt seit 3 Jahren darauf gewartet hat endlich wieder etwas niederzumetzeln. Wenigstens kein Neuanfang. Das Interface überforderte mich nach 3 Jahren Abwesenheit dann allerdings doch ein wenig. Vor allem ploppten frisch nach dem einloggen direkt 3 Millionen Messages auf was ich denn alles wieder neu einstellen sollte. Meine schönen gepflegten Talentbäume wahren verschwunden und durch etwas gänzlich grottigeres ersetzt worden, wo wahren denn all die Einstellmöglichkeiten hin über die man sich so trefflich streiten konnte? Schon vor 3 Jahren war ich extremst angepisst das ich mich inzwischen für eine Spezialisierung entscheiden musste, das jetzt war dann allerdings die Apokalypse. Gehen wir also einfach mal davon aus das nahezu jeder Schurke in diesem Spiel die gleiche Skillung verwendet bzw. es 2-3 Varianten gibt auf die sich alle geeinigt haben. Meine WoW Abscheu fing also bereits in den ersten Minuten wieder an, doch bevor ich das Game dann direkt wieder in die Tonne trete wollte ich mir erst einmal ein wenig Spielspaß gönnen. Hab ja immerhin schon für einen Monat Spielzeit gezahlt, die sollte ausgenutzt werden. Da Stand also mein gerade mal so auf Level 85 gezogener Schurke und haarte der Dinge die da kommen sollten. Ein Blick auf mein Equipment verriet mir wieder das ich damals extrem schnell genervt von Cataclysm abgebrochen hatte.

Mein Level 85 Nachtelf Schurke bei WoW

 

Das Equipment wirkte also etwas Mies. Was macht da der angedönerte Spieler von Heute. Richtig, „Nur mal kurz ins AH“. Die Preise im AH hatten es inzwischen echt in sich und das Gold das ich mir mühsam zusammengerafft hatte war anscheinend nicht mehr wirklich viel Wert. Kurz ich war Pleite, hatte nicht den blassesten Dunst wie ich meinen Schurken einstellen bzw bedienen sollte und mein Equipment war unter aller Kanone. Das sind doch ideale Bedingungen für einen garantierten Spielspaß. Zeit für einen Neuanfang. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich es schon fast aufgegeben das meine Zeit in WoW wirklich länger andauern könnte und von ernsthaftem Zocken war ich dann auch so weit entfernt wie es nur ging. In solchen Zuständen sollte ich wirklich nicht mehr gezwungen werden neue Charaktere zu erstellen. Der Schimpfwordfilter lehnte auch direkt meine ersten 4 Namensvorschläge für mein neustes Machwerk ab. In diesem Moment viel mir dann auch wieder auf das ich mich in einem Spiel ab 12 Jahren befand. Also verwarf ich auch hier meinen ersten Geistesblitz ganz schnell um direkt in den extremen Flauschmodus zu schalten. Was passt da besser als ein Pandabärchen um diesem aktuellen Zustand ausdruck zu verleihen. Nach kürzester Zeit hatte ich dann also meinen neuen Pandaren Jäger erstellt mit seinem geradezu wiederwärtigen Flauschnamen. Jäger deshalb weil sie neben meinem Schurken zu den Klassen gehörten die ich eigentlich immer mal wieder zeitweise gespielt habe und ich sowas schon zur guten alten Zeit hochleveln wollte. Also damals als man das noch als relativ ernst gemeintes Spiel bezeichnen konnte. Ich fing also an meinen Pandaren durch das Anfangsgebiet zu kloppen. Was mir zuerst auffiel war das ich entweder deutlich besser geworden bin als damals oder das Spiel einfach generell inzwischen zu leicht geworden ist. Mein kleiner Hunter wollte einfach nicht drauf gehen. Dieser Eindruck hat sich dann inzwischen auch bestätigt, inzwischen ist das neu gebaute Mistvieh auf Level 44 und ich hab es glaube ich nur 2-3 mal geschafft ihn ins Jenseits zu befördern. Früher wahr die Anzahl meiner Tode zu diesem Zeitpunkt schon deutlich 2 Stellig. Durch intensives Nutzen des Instanzbrowsers und Auktionshauses sind meine Goldbestände bereits jetzt auf dem Level meines Level 85 Chars und ich hab im Moment nicht wirklich einen Plan wohin mit der ganzen Kohle. Zur Verteidigung meines Schurken sollte ich allerdings anfügen das ich den bereits 2 mal mitten aus dem Endgame gerissen habe was immer extrem Goldfressend ist. Gegenstände aufwerten, Gyphen kaufen, Reitviehzeug kaufen damit das auch halbwegs nach etwas aussieht und natürlich Sockeln von allem scheiß den man so aus einer Ini mitbringt. Die Zeiten in denen man dann auf einem brauchbaren Stand ist und sich auch wieder etwas Gold anhäuft hat mein Schurke damals nie wirklich gesehen, da ich immer bereits vorher dermaßen angepisst war das ich das Spielen für einen längeren Zeitraum einstellte. Kommen wir aber einmal zurück zu meinem Panda. Das Vieh sieht inzwischen so aus.

mein nicht mehr ganz so knuffiger Pandaren Jäger bei WoW

 

Level 44, halbwegs schäbig und fett wie die Hölle. Passt ja eigentlich zu mir 😉 Dabei wird es dann jetzt aber auch eine ganze Weile bleiben. Die kurze WoW Phase neigt sich dem Ende zu, ein wenig werde ich mir das zwar noch antun, doch so wirklich ernsthaft Zocken werde ich wohl nicht mehr. Meine Zeit ist an anderer Stelle dann doch deutlich besser angelegt. Ganz abgesehen davon kam zusammen mit meiner endlich mal brauchbaren Grafikkarte auch ein Gutschein zu einem Spiel das hoffentlich etwas mehr meiner aktuellen Stimmung und Alter entspricht, Battlefield 4. Ich hab ja noch die geringe Hoffnung das ich zumindest in diesem Spiel nicht alle 5 Minuten von einem „Willst du in meine Gilde, ist auch super Toll“ generve unterbrochen werde. Mal ernsthaft, das war früher schon schlimm, seit Einführung der Gildenlevel ist das aber kaum noch zu ertragen. Das Verständnis warum man denn einfach nur ein wenig seine Ruhe haben will und ein wenig vor sich hin Leveln ist da auch nicht so wirklich vorhanden. Ich hab zwar generell nichts gegen Gilden, sowas bedeutet zumindest für mich allerdings auch eine Verpflichtung die ich z.Z absolut nicht eingehen will und schon gar nicht mit einem wild zusammen gewürfelten Haufen der einfach einmal alles gildenlose auf dem Server anwispert bzw. direkt einlädt. Mehrwach, wohl gemerkt. Kommen wir also zu ernsthafteren Spielen zurück.

Gratisbeigabe zu meiner Grafikkarte

 

 

Sollte dieser Download dann endlich einmal ein Ende finden werde ich wohl den Rest meines Urlaubs damit zubringen endlich mal wieder etwas ernsthaftes zu Zocken. Bin mal gespannt ob es meinen Erwartungen gerecht werden kann. Ich werde mich dann mit Sicherheit auch noch einmal zu einem Artikel hinreissen lassen. Jetzt mach ich mich allerdings zuerst einmal daran mir anzuschauen was mich diese verlängerte Gamingsession an Privatsphäre gekostet hat, das finde ich im Moment die deutlich interessantere Frage.

Brechthold
Brechthold gehört zu dem Gründungsteam von Contempt-it . Nach ein paar Jahren der Abstinenz jetzt wieder zurück im Adminteam um ein wenig Ordnung zu schaffen. Zu seinen Lieblingsthemen gehören Honeypots, IDS-Systeme und Servermonitoring. Neben seiner Arbeit im Adminteam werkelt er noch an seinem Brechtblog

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